An einem naturbezogenen Ort im südoststeirischen Hügelland haben wir zusammen mit dem Architekten Robert Zengerer auf dem Grundstück eines ehemaligen Wochenendhauses ein 110m2 großes Wohnhaus errichtet. Das Bauwerk demonstriert die Möglichkeit, Architektur mit strengen konservativen Bebauungsauflagen zu vereinen und auch im ländlichen Raum „neue Qualität“ mit dem „Bestand des Alten“ zu schaffen.

Bergseitig sitzt das Bauwerk auf einer Betonstützwand auf und präsentiert sich unter einfacher Wirkung, gleich den alten Wohnhäusern der Region, eingeschossig. Von oben wirkt das Gebäude durch seine klare Baukörperform und geschlossener Holzfassade mit verhältnißmäßig kleinen Fensteröffnungen schlicht und einfach. Fehlende Dachvorsprünge machen den Baukörper als Volumen mit klar begrenzten Kubaturen fassbar, sorgen aber auch für eine gleichmäßige Vergrauung der Holzfassaden schon während des Alterungsprozesses. Talseitig kragt ein kontrastierender Baukörper längs- und schmalseitig im Obergeschoss vor. Im Schutze des Biekenbestandes öffnet dieser das Wohnhaus zum davor liegenden Naturraum mit weitläufiger Aussicht.

Das Gebäude wurde in vorgefertigter Holzriegelbauweise errichtet, die Dach- und Erdgeschossdecke sind aus Brettsperrholzplatten. Als Dämmstoff kam Schafwolle zum Einsatz, im Immenraum wurden Holzwolle-Leichtbauplatten verputzt. Wand- und Bodenheizungen ersetzen traditionelle Heizkörper. Sie werden mit einer Wärmepumpe mittels Erdwärme aus 130m Tiefe versorgt.